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Inbetriebnahme der ersten Asbestverfestigungsanlage in der Schweiz

Ende Februar hat die REMEX Recycling AG am Standort in Basel offiziell eine eigene Asbestverfestigungsanlage in Betrieb genommen. Es handelt sich hierbei um die erste in der Schweiz bewilligte Behandlungsanlage dieser Art. Damit ermöglicht die REMEX die sichere Beseitigung von schwachgebundenen asbesthaltigen Stoffen und wird gleichzeitig zum technischen Vorreiter der Branche.

Schwachgebundener Asbest fällt bei der Schadstoffsanierung von Gebäuden an. Der anfallende asbesthaltige Abfall verlässt die Sanierungszonen der Baustellen in doppelwandigen Big Bags und wird bisher direkt auf dafür zugelassene Deponien geliefert und dort abgelagert. Dabei kann es beim Einbau der Big Bags auf der Deponie zu Beschädigungen und damit zu einer unkontrollierten Freisetzung von Asbest in die Umwelt kommen. Die meisten Deponien in der Schweiz haben daher bereits die Annahme von schwachgebundenem Asbest in Big Bags ausgesetzt.

Um das Risiko einer solchen nachträglichen Asbestverunreinigung in Zukunft auszuschließen, setzt REMEX vor der endgültigen Deponierung jetzt ein eigenes Behandlungsverfahren ein: Dabei wird asbesthaltiges Material in eine Betonmatrix eingebunden, so dass die Asbestfasern nicht mehr freigesetzt werden können.

Im Rahmen der Behandlung werden zunächst Fremdmaterialien aussortiert. Hierzu gehören zum einem organische Materialien wie Holz oder Papier und zum anderen Kunststoffe, Folien und sanierungsrelevante Hilfsmittel wie Einmalanzüge oder Filtermedien sowie Wertstoffe wie z. B. Metalle. 

Die verbleibenden Asbestmaterialien werden über ein gekapseltes Förderband zum Mischer transportiert. Im Mischer wird nach Zugabe von Trockenmörtel und Wasser eine Betonsuspension erstellt, die in eine bereitgestellte Schalung gefördert wird. Nach der Aushärtung wird der fertige ca. 0,6 m³ große Betonblock auf Mulden verladen und zur Deponie transportiert, wo er sauber und – das ist das Entscheidende - rückholbar in den Deponiekörper eingebaut werden kann.

Die Sicherheitsmaßnahmen in der REMEX-Verfestigungsanlage sind hoch: Die gesamte Anlage befindet sich in einem separaten und nur über Schleusen zugänglichen Sanierungsraum. Mischer, Förderband und Sortierstation sind gekapselt und im ständigen Unterdruck. Der Zugriff zum Material erfolgt durch Handschuheingriffe in der Sortierkammer. Die Mitarbeiter, zusätzlich geschützt durch ihre persönliche Schutzausrüstung, können somit nicht in direkten Kontakt mit dem asbesthaltigen Material kommen.

Asbest fand bis in die 1980er Jahre Einzug in vielen Bereichen des modernen Bauens, z. B. als Brandschutzmaterial. Erst spät erkannte man die Kehrseite von Asbest; es darf schon seit Jahrzehnten nicht mehr verwendet werden. Die Verantwortung für die Beseitigung bleibt. Neue technische Lösungen wie die der REMEX sorgen nun für erhöhte Sicherheit bei der Entsorgung.

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