Der Beschluss zur gemeinsamen Weiterentwicklung der Gruppenaktivitäten im Rheinland fiel Ende 2021. Rund 10 Mio. Euro investiert die REMEX-Gruppe, um in Großhülsen auf einem eigens dafür erworbenen Grundstück von rund 20.000 m² neue Entsorgungs- bzw. Recyclingoptionen für Gewerbe-, Haus- und Bauabfälle zu realisieren. Geschaffen wurde ein leistungsfähiger und moderner Standort, der nicht nur die Aktivitäten zweier Unternehmen zusammenführt, sondern ihnen auch Raum für die weitere Entwicklung bietet.
REMEX und B + R bündeln ihre Expertise im Kreis Mettmann
Bündelung der Kräfte
Auf dem Hildener Industriegelände, leicht erreichbar sowohl über die Autobahn A 59 als auch über die A 46, werden zwei Entsorgungsanlagen betrieben. Im Auftrag der Abfallwirtschaftsgesellschaft Kreis Mettmann mbH (AKM) verantwortet Stephan Böcker von der REMEX GmbH seit dem 1. Juli 2024 die Hausmüllumschlagsstation, die B + R Baustoff-Handel und Recycling Düsseldorf-Neuss GmbH kümmert sich seit August um die Annahme und Aufbereitung der mineralischen Stoffströme, die bei regionalen Baumaßnahmen anfallen.
Für die Bauschuttaufbereitungsanlage stehen rund 8.000 m² Fläche zur Verfügung, pro Jahr können hier rund 180.000 t güteüberwachter Recyclingbaustoffe vom Band laufen. „Durch den Einsatz mobiler Aufbereitungstechnik können wir den Platz flexibel und äußerst effizient bewirtschaften. Unsere Kunden, die früher die Anlage Reisholz angefahren haben, profitieren von der guten Verkehrsanbindung und den neuen digitalen Möglichkeiten“, erläutert Geschäftsführer Dirk Frorath von der B + R Düsseldorf-Neuss.
Am südlichen Ende des Geländes steht die Halle für den Umschlag des Hausmülls, deren jährliche Anlagenleistung von 43.000 t darauf ausgelegt ist, den Siedlungsabfall des Kreises Mettmann vollständig zu übernehmen. Stephan Böcker erklärt bei der Eröffnung der Betriebsstätte: „Mit der Inbetriebnahme dieses Standorts ist der Hausmüllumschlag von R&R Mettmann nach Hilden auf einen Platz umgezogen, der uns die Planung für das Zukunftsprojekt für die Behandlung künstlicher Mineralfasern ermöglicht.“
Baumaßnahmen für „Platzreife“
Bei dem Gelände in Großhülsen handelt es sich um ein aufgefülltes Seeklärwerk der Stadt Hilden aus den frühen 60er Jahren. Im Zuge der Baufeldräumung wurde im Jahr 2022 zunächst das Altgebäude abgerissen, das Gelände profiliert und ein eigener Brunnen für Betriebswasser gebohrt. Rund 18.000 m² Fläche wurden für den Schwerlastverkehr befestigt. Zu den baulichen Highlights gehören ein Regenwassersammelbecken, eine betriebseigene Diesel-Tankstelle, ein Bürogebäude mit Parkplätzen und eine E-Tankstelle. Besonderes Augenmerk galt dem Schallschutz der 2.500 m² großen Halle, sie wurde Richtung Süden mit einer Fassade mit extrem hohem Schalldämmmaß ausgeführt. Der Platz verfügt zudem über Materiallagerboxen mit einer Nutzhöhe von 5 m, eine Platzberegnung und eine Reifenwaschanlage. Um die Stoffströme beider Unternehmen zu erfassen, stehen zwei Waagen zur Verfügung, deren Daten zu Ein- und Ausgangsmengen in Form digitaler Wiegescheine bereitgestellt werden.
Gewerbeabfallvorbehandlung in Vorbereitung
Für die Halle ist seitens REMEX ein Pressbetrieb für künstliche Mineralfaserabfälle (KMF) geplant. Eine Verpressung wird den Volumenbedarf für diesen Abfallstrom signifikant reduzieren. Für diesen Zweck soll eine separate Anlage errichtet werden, bestehend unter anderem aus einer Ballenpresse mit kontrollierter Luftführung, Aufgabebunker und Fördertechnik, ergänzt um einen sogenannten Schwarz-Weiß-Bereich. Dahinter steht das Ziel, die KMF-Abfälle nicht mehr unvorbehandelt auf Deponien abzulagern – ein Projekt mit einem ehrgeizigen Fahrplan, es soll 2025 fertiggestellt werden.
Mit der neuen Doppelspitze in Hilden entsteht ein zukunftsfähiger Standort, der modernste Infrastruktur mit gebündeltem Know-how vereint. Die REMEX-Gruppe investiert gezielt in nachhaltige Entsorgungs- und Recyclinglösungen und schafft damit neue Kapazitäten für die Region – inklusive konkreter Perspektiven für die künftige Behandlung anspruchsvoller Abfallarten wie künstlicher Mineralfasern.