Norderweiterung in Kooperation
Schon seit 2013 besteht die Partnerschaft zwischen der ZAK – Zentrale Abfallwirtschaft Kaiserslautern und der REMEX-Gruppe. Um neue Deponiekapazitäten zu schaffen, galt es damals, im Kapiteltal eine Deponie auf einer Deponie in der Form Neu auf Alt zu errichten. Nun folgt die Erweiterung der Deponie um 14.800 m² in Richtung Nordwesten, womit ein zusätzliches Ablagerungsvolumen von 865.000 m³ erschlossen wird.
Allerdings befindet sich auf der dafür vorgesehenen Fläche aktuell noch eine Müllumschlaghalle. Bevor sie zurückgebaut und neu errichtet werden kann, muss ein neuer Platz hergerichtet werden. Im Zentrum dieses Vorhabens steht ein Erdbauwerk, das auf die Verwendung von Hausmüllverbrennungsasche setzt. Verantwortlich für die Maßnahme zeichnen die ZAK bzw. von ihr beauftragte Unternehmen. Die Materiallieferungen stammen von REMEX.
Anspruchsvolles Gelände
Die neue Umschlaganlage wird außerhalb des Deponiekörpers an der nördlichen Flanke des Kapiteltals errichtet. Da es sich bei dem Gelände, auf dem die Halle stehen wird, um ein Hanggrundstück handelt, musste zunächst ein 24 m hohes Plateau geschaffen werden. Die dafür notwendige Stützkonstruktion basiert auf dem Prinzip Bewehrte Erde, bei dem in das Auftragsmaterial für die Aufnahme der Zugkräfte lagenweise Bewehrungselemente eingelegt werden. Aus der Vorgabe, dass die gesamte Geländeauffüllung nicht nur ausreichend tragfähig, sondern auch setzungsunempfindlich sein muss, ergaben sich besonders hohe Anforderungen an die bodenmechanischen Eigenschaften des Baumaterials. Entscheidend ist, dass das Material sowohl an der Steilwand als auch im Bereich der großflächigen Geländeauffüllung die notwendige Homogenität aufweist, um unterschiedliche Setzungen an der Oberfläche zu vermeiden. Ein wichtiger Aspekt, bei dem sich industriell hergestellte Ersatzbaustoffe als besonders vorteilhaft erweisen.
Entscheidung für HMV-Asche
Das technische Bauwerk befindet sich unter einer wasserundurchlässigen Oberfläche aus Asphalt, die unterste Einbauebene der Konstruktion weist einen ausreichend großen Abstand zum höchsten zu erwartenden Grundwasserstand auf. Damit sind die Bedingungen der Ersatzbaustoffverordnung für die Ausführung mit Hausmüllverbrennungsasche der Materialklasse 2 erfüllt. Von März 2024 bis September 2025 lieferte die REMEX SüdWest GmbH die güteüberwachte Asche. In Summe waren es 160.000 t HMVA-2 der Körnung 0/32 mm, die in der Aufbereitungsanlage in Mannheim hergestellt, zur Deponie nach Kaiserslautern transportiert und vor Ort Lage für Lage eingebaut wurden.
Die nächsten Schritte
Mit der Fertigstellung des 8500 m² großen Plateaus steht jetzt auf dem Gelände der Zak ausreichend Platz für die neue Umschlaganlage zur Verfügung. Deren Errichtung hat bereits begonnen, einhergehend mit Arbeiten für ihre bauliche Anbindung an die Infrastruktur der ZAK. Anschließend steht dem Abriss der alten Anlage nichts mehr im Wege. Die gewonnenen Kapazitäten können dann deponietechnisch erschlossen werden, was die Laufzeit der 90 ha großen Deponie um vier Jahre verlängern wird.
Die Kooperation von ZAK und REMEX bei der Norderweiterung der Deponie Kapiteltal stellt auf der Grundlage von ressourcenschonenden und tragfähigen Ersatzbaustoffen eine funktionierende Entsorgungsinfrastruktur in der Region sicher.
