Skip to main content
REMEX SOLUTIONS
REMEX

22. September 2025

Ans Licht geholt mit REMEX: der Elstermühlgraben

Countdown für die vollständige Freilegung des Leipziger Binnengewässers

Was vor 20 Jahren im westlichen Stadtzentrum von Leipzig begann, soll nächstes Jahr mit einem denkwürdigen Ereignis vollendet werden – der Flutung des letzten Teilabschnitts des Elstermühlgrabens. Das Projekt, an dem auch REMEX beteiligt ist, verbindet Aspekte des Bevölkerungsschutzes mit mehr Lebensqualität in der Stadt.

Rund 70 % der deutschen Bevölkerung lebt in Großstädten und ihrem Umland. Großstadtregionen stehen folglich im besonderen Fokus, wenn es um die Bewältigung von Klimawandelfolgen geht. Insbesondere der Schutz vor Hochwasser und Hitze gewinnt auf der Agenda der Kommunalverantwortlichen an Dringlichkeit. Der Deutsche Wetterdienst hat im Jahr 2024 in Deutschland 12,5 ⁠heiße Tage registriert. Damit bestätigt sich der steigende Trend seit den 1950er Jahren, als die durchschnittliche Anzahl bei drei Hitzetagen lag. Klimamodellierungen des Deutschen Wetterdienstes zeigen jedoch nicht nur einen Trend zu mehr Hitze. Mit teils starken Jahresschwankungen hat auch die Niederschlagsmenge im Vergleich zum Zeitraum von 1962 bis 1990 um 8 % zugenommen. Darüber hinaus verdichten sich die Hinweise, dass Starkregenereignisse zunehmen.

Aktionspläne und bauliche Maßnahmen

Starkregen- und Hochwasserereignisse können Menschenleben gefährden, Hitzeperioden stellen große Belastungen für den menschlichen Körper und damit die Gesundheit dar. Städtebauliche Planungen, die diese Themen verantwortungsvoll betrachten, nehmen Aspekte wie Flächenentsiegelung, Schaffung von mehr Grün in der Stadt, Retentionsflächen und Renaturierung von Bach- und Flussläufen in den Blick. Ergänzende Aktionspläne beinhalten temporäre Öffnung klimatisierter Gebäude oder öffentliche Trinkwasserbrunnen. Die Lösungsansätze sind individuell, wirtschaftliche und städtebauliche Gegebenheiten sind wichtige Faktoren bei der Wahl von Schutzmaßnahmen.


Wiederbelebung des jahrhundertealten Kanals 

Besonders interessante und identitätsstiftende Ansätze finden sich in einigen Städten in ihrer historischen Substanz. Ein Beispiel bietet die Wiederbelebung des Elstermühlgrabens in Leipzig. Der Graben, der sich über eine Gesamtlänge von 4 km über das Stadtgebiet von Leipzig erstreckt, wurde ursprünglich im 12. Jahrhundert zur Regulierung der regelmäßigen Frühjahrshochwasser und zum Betrieb von Mühlen

angelegt. Die Einleitung von Abwässern führte zu einer so starken Verschmutzung, dass der künstliche Nebenarm der Elster um 1960 verrohrt und überbaut wurde. Im Zuge der Sanierung der Gewässerstrukturen seit den 90er Jahren verbesserte sich die Wasserqualität wieder, so dass man um die Jahrtausendwende beschloss, den Wasserlauf wieder zugänglich zu machen.

REMEX verantwortet Materialentsorgung

In mehreren Teilabschnitten wurde in den letzten zwei Jahrzehnten bereits der größte Teil des Elstermühlgrabens wieder offengelegt und renaturiert. Die letzte Bauphase läuft seit diesem Jahr, bei dem in der Innenstadt der Lückenschluss zwischen Elsterstraße und Lessingstraße hergestellt wird. Parallel dazu wird der Stadthafen gebaut. Die Arbeiten gehen in Teilen bis in eine Tiefe von 14 Metern.

Die Wasserbauarbeiten für den 120 m langen und 7,5 m breiten Grabenabschnitt verantwortet die Hundhausen-Bau GmbH, Niederlassung Erzgebirge. Sie hat die REMEX mit der Entsorgung des gesamten Aushubs beauftragt. Die Materialien, die unser Leipziger Team abfährt, müssen mit Kalk und Füllkies in situ stabilisiert werden, um sie transportfähig zu machen. Insgesamt wurden bisher über 14.000 t Boden und knapp 1000 t Beton von REMEX mit einer Klassifizierung als DK-I- bzw. Z-2-Material abgefahren. In Anbetracht der beengten Platzsituation inmitten eines Wohngebietes mit angrenzender Schule eine beeindruckende logistische Leistung.

Eine Vision wird wahr

Lange wurde um die Finanzierung für den abschließenden Teils der Grabenfreilegung gerungen. Seit Ende 2024 war klar, dass sie vollendet werden kann. Unser Beitrag wird gegen im Dezember abgeschlossen werden. Mit dem letzten Bauabschnitt soll der Elstermühlgraben im Sommer 2026 vollständig offengelegt sein, so das Amt für Stadtgrün und Gewässer. Damit gilt er dann als innerstädtisches Gewässer und kann wassertouristisch genutzt werden. Mit Sicherheit ein Highlight, das Bewohner und Besucher der Stadt gleichermaßen freuen wird.

Die Freilegung des Elstermühlgrabens in Leipzig steht exemplarisch für zukunftsorientierte Stadtentwicklung: Ein historisches Gewässer wird neu belebt, um Klimarisiken wie Hitze und Hochwasser zu begegnen und gleichzeitig städtischen Raum aufzuwerten.

Newsletter

Bleiben Sie informiert und abonnieren unseren Newsletter mit aktuellen Informationen zu unseren Dienstleistungen, Projekten und vielem mehr.