TOP THEMEN: Ersatzbaustoffe retten Strand | Möhnetalsperre veranschaulicht Landschaftsschutz

Sehr geehrte Damen und Herren,

was hat die Möhnetalsperre mit Recycling zu tun und wie kann man mit Ersatzbaustoffen einen Strand retten? Es sind zwei Beispiele, mit denen man die Größenordnung des Landschaftsschutzes, der durch Mineralstoffrecycling entsteht, anschaulich erklären kann.

In unserer ersten Newsletter-Sonderausgabe zum Thema 'Nachhaltigkeit' finden Sie konkrete Berechnungen, in welcher Größenordnung das Abbauvolumen von Naturbaustoffen durch Ersatzbaustoffe reduziert wird. Zu diesem Zweck erläutern wird die deutschen genauso wie die europäischen Zahlen jeweils mit detaillierten Datenquellen. Dabei wird deutlich: Die Betrachtung über den Zeitraum von mindestens einer Generation ist unverzichtbar für ein wirkliches Verständnis von Kreislaufwirtschaft!

Wir hoffen, dass wir Ihnen mit den nachfolgenden Beiträgen überzeugende Argumente für die Verwendung von sekundären Ressourcen liefern können. Und wenn Ihnen unser Newsletter zusagt, > empfehlen Sie uns gerne weiter.

Mit freundlichen Grüßen,
REMEX Mineralstoff GmbH

ERSATZBAUSTOFFE SCHÜTZEN STRAND

REMEX berechnet Landschaftsschutz

Grundsätzlich ist die Berechnung des Landschafts- und Ressourcenschutzes, der sich aus der Nutzung von Ersatzbaustoffen ergibt, schnell erläutert. REMEX kalkuliert den Beitrag zum Umweltschutz auf Basis der eigenen Produktion von Hausmüllverbrennungsasche, Recyclingbaustoffen sowie zurückgewonnenem Boden.

Das Unternehmen produziert 1,5 Mio. t Hausmüllverbrennungsasche, die als Ersatzbaustoffe im Bauwesen wiederverwendet werden. Ausgehend von einer Materialdichte von 1,8 t/m3 entspricht dies einem Volumen von 830.000 m3. Mit dem gleichen Ansatz für aus Bauschutt produzierte Recyclingbaustoffe sowie Boden addieren sich alle drei Materialströme auf jährlich 2,635 Mio. m3, die nicht aus natürlichen Ressourcen gewonnen werden müssen. Bei Annahme eines 1 m tiefen und 10 m breiten Abtrags ist dieser Beitrag der REMEX mit dem Schutz eines 263 km langen Strandes vergleichbar.

Der geringere Landschaftsverbrauch wirkt sich positiv auf Natur und Klima aus. Denn jeder Quadratmeter Land, der einer natürlichen Landschaftsgestaltung zur Verfügung steht, dient der biologischen Vielfalt und Arterhaltung.

sand und Kies im Fokus

Steigender globaler Bedarf erfordert Maßnahmen

„Wir geben unser Sandbudget schneller aus als wir es verantwortungsbewusst produzieren können.“ Dieses Zitat stammt im englischen Original von Joyce Msuya, der stellvertretenden Exekutivdirektorin und Generalsekretärin UN Environment, im Zusammenhang mit der Veröffentlichung des Berichts > Sand and sustainability: Finding new solutions for environmental governance of global sand resources.

In der entsprechenden englischen > Pressemitteilung vom 17. Mai 2019 heißt es weiter, dass der derzeitige weltweite Bedarf an Sand und Kies 40 bis 50 Milliarden t pro Jahr beträgt und jährlich voraussichtlich um 5,5 % steigen wird. Der neue Bericht „zeigt, wie sich die Nachfrage nach Sand in den letzten zwei Jahrzehnten durch veränderte Verbrauchsmuster, Bevölkerungswachstum, zunehmende Urbanisierung und Infrastrukturentwicklung verdreifacht hat. Darüber hinaus haben Dämme und Abgrabungen die Sedimentzufuhr von Flüssen zu vielen Küstengebieten reduziert, was zu geringeren Ablagerungen in Flussdeltas und beschleunigter Stranderosion führte.“

Eine der Kernaussagen des Berichts ist die Empfehlung, recycelte und alternative Materialien im Bausektor zu verwenden, um das Abbauvolumen zu reduzieren.

“Die Gesellschaft kann die gewonnenen Gesteinskörnungen effizienter nutzen, indem sie nach Möglichkeit anstelle von natürlichem Sand Ersatzstoffe verwendet, so dass die Gewinnung auf ein verantwortungsvolles Maß reduziert wird.”

Quelle (übersetzt): UNEP 2019. Sand and sustainability: Finding new solutions for environmental governance of global sand resources. GRID-Geneva, United Nations Environment Programme, Geneva, Switzerland: Key messages, page xiv

Sekundärbaustoffe aus Quellen wie Bauschutt oder Müllverbrennung gehören zu den Alternativen für Sand und Kies und bieten ein erhebliches Potenzial für den Schutz von Abbauvolumina. Beide Materialströme sind weltweit in erheblichem Umfang verfügbar und bieten – nach fachgerechter Verarbeitung und Behandlung – die erforderlichen technischen Eigenschaften für den Einsatz im Bauwesen.

Weitere internationale Links:
> Rising demand for sand calls for resource governance
> The search for sustainable sand extraction is beginning
> Sand, rarer than one thinks
> How to steal a river

Tagesschau, Spiegel Online und FAZ berichten

Auch in Deutschland werden die Herausforderungen, die mit dem Abbau von Kies und Sand einhergehen, immer öfter thematisiert. Wurde bis vor kurzem ausschließlich in den Fachzeitschriften und speziellen Foren darüber berichtet, wird das Thema inzwischen auch in der allgemeinen Presse immer häufiger aufgegriffen. Wir haben vier Beispiele herausgesucht: „Wenn der Welt der Sand ausgeht“ der Tagesschau zum Sandabbau in Kambodscha, die Berichte auf Spiegel Online zur regional drohenden Ressourcenknappheit in Deutschland sowie den FAZ-Beitrag „Warum Diebe einen Strand klauen“.

Zu den Berichten:
> Spiegel Online: Lieferprobleme in der Bauindustrie – Sand wird knapp
> Tagesschau: Wenn der Welt der Sand ausgeht
> FAZ: Warum Diebe einen Strand klauen
> Spiegel Online: Deutschland geht der Sand aus

landschaftsschutz durch Sekundärbaustoffe

Möhnetalsperre: Deutsche Volumina im Vergleich

Die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) veröffentlicht in jährlicher Folge einen Bericht zur Rohstoffsituation in Deutschland. Unter anderem wird hier der erforderliche Flächenverbrauch für den Rohstoffabbau dargelegt. Dieser wird unter Annahme von Dichte und Abbaumächtigkeit als sogenanntes Flächenäquivalent berechnet. Für den Abbau von Bausand/-kies und gebrochenem Naturstein ergibt sich z. B. für die im Jahr 2016 genutzte Rohstoffmenge von 465 Mio. t ein Flächenverbrauch von 12,5 km2. (Jahr 2017: 12,9 km2)

Um den Gesamtbedarf der deutschen Bauindustrie an mineralischen Baustoffen von 566 Mio. t zu decken, wurden im gleichen Jahr neben den natürlichen Ressourcen rund 18 % Ersatzbaustoffe genutzt. Dadurch wurde der Flächenverbrauch für die Bereitstellung von mineralischen Baustoffen relevant reduziert. Bei einem Produktionsvolumen von rund 100 Mio. t Ersatzbaustoffen im Jahr 2016 ergibt sich unter Beachtung der entsprechenden Rohdichten ein eingespartes Abbauvolumen von insgesamt 47,7 Mio. m3. Ein anschaulicher Vergleich hilft, die Größenordnung dieser Zahl verständlich zu machen: Sie entspricht 35 % des Volumens der Möhnetalsperre bzw. des Möhnesees, einem der bekanntesten deutschen Stauseen mit einem Gesamtvolumen von 134,5 Mio. m3.

Um den Beitrag der Recyclingindustrie zum Landschaftsschutz noch greifbarer zu machen, wird im Folgenden der Landschaftsschutz über den Zeitraum von 30 Jahren, also über eine Generation, betrachtet. Das Referenzjahr 2016 ist durchaus repräsentativ für den Zeitraum der vergangenen 10 Jahre, wie die Monitoring Berichte der Kreislaufwirtschaft Bau zeigen. Auch der Anteil der Ersatzbaustoffe mit annähernd 18 % ist über diesen Zeitraum relativ konstant, mit leicht steigender Tendenz. Legt man also das Referenzjahr zugrunde, ergeben sich die nachfolgend dargestellten Größenordnungen: Das Ersetzen von Baurohstoffen mit sekundären Baustoffen entspricht nach 30 Jahren der Einsparung des 10,6-fachen Volumens des Möhnesees!

Quellen:
> Ruhrverband Information Möhnetalsperre
> Mineralische Bauabfälle Monitoring
> Deutschland – Rohstoffsituation 2016
> Deutschland – Rohstoffsituation 2017

Internationale Zahlen: Beispiel Europa

Bau- und Abbruchabfälle gehören nicht nur in Deutschland, sondern auch europaweit zu den größten Abfallströmen. Die mineralischen Anteile dienen als Grundlage für die Herstellung von Recyclingbaustoffen. Eine weitere wichtige Quelle für Ersatzbaustoffe bieten die 492 europäischen Waste-to-Energy-Anlagen.

Insgesamt werden in Europa bei der Müllverbrennung 19 Mio. t Schlacke bzw. Rostasche erzeugt, die zu 85 % mineralischer Natur ist. Damit stehen 16,2 Mio. t Hausmüllverbrennungsasche (HMVA) für den Einsatz als Ersatzbaustoff zur Verfügung. Weitere 335 Mio. t mineralische Abfälle (ohne Boden) aus Bau- und Abbrucharbeiten werden derzeit in Europa zu 75 % recycelt, so dass weitere 249 Mio. t Recyclingbaustoffe auf dem Markt verfügbar sind. Hauptanwendungsgebiete für beide Materialien sind der Straßenbau, der Erdbau und die Betonherstellung. Durch den Einsatz dieser nachhaltigen Alternativen kann das Abbauvolumen von natürlichen Baurohstoffen um 265 Mio. t pro Jahr reduziert werden.

Nachhaltigkeitswebseite der REMEX

Ökologischer Mehrwert in Zahlen

Im Hinblick auf die Nachhaltigkeit konzentriert sich REMEX auf drei Themen: Klimaschutz, Landschaftsschutz und Deponieentlastung. Der Umweltbeitrag, den wir durch unsere Aktivitäten erzielen, lässt sich quantifizieren, insbesondere in Bezug auf die Herstellung von Ersatzbaustoffen, die Metallrückgewinnung und die Bodensanierung. Um mehr zu erfahren, besuchen Sie unsere spezielle Themenwebseite > nachhaltigkeit.remex.de