Bisher gehörte der Tagebau Michendorf der BZR, einem Unternehmen, das auf dem rund 62 ha großen Gelände südlich von Potsdam Kiessand abbaute. Schon vor gut einem Jahrzehnt nahm REMEX Kontakt zur BZR auf – seinerzeit noch mit dem Ziel, am Standort eine Zusammenarbeit herbeizuführen. Stefan Roll, Regionalleiter der REMEX-Region Berlin-Brandenburg, begleitete die Gespräche über alle Phasen hinweg – bis heute. Mit Erfolg. In diesem Herbst konnte eine für beide Seiten passende Übereinkunft getroffen werden.
Investitionen in die Zukunft
Im Juli erwarb REMEX die gesamten Grundstücksflächen des Tagebaus einschließlich aller bergrechtlichen Bewilligungen. Inbegriffen sind auch planungsrechtliche Genehmigungen. So wurde unter anderem das Planfeststellungsverfahren für eine auf dem Gelände geplante DK-I-Deponie auf REMEX übertragen. Mit einer Investitionssumme von rund 60 Mio. Euro wird REMEX den Tagebau Michendorf in den kommenden Jahren weiterentwickeln. Dabei setzt das Unternehmen zwei Schwerpunkte. Zum einen sollen die noch bestehenden Kiessandbestände gehoben und zum anderen die ausgekiesten Flächen für eine sinnvolle Anschlussverwendung genutzt werden.
Die geplante DK-I-Deponie dient der Beseitigung nicht verwertbarer mineralischer Abfälle wie Boden, Bauschutt oder Straßenaufbruch
„Es freut mich sehr, dass der Staffelstab nun von REMEX weitergetragen wird. Durch die Weiterentwicklung des Tagebaus profitieren heimische Bauunternehmen heute von der Versorgung mit primären Baustoffen und morgen von Ablagerungsmöglichkeiten.“
Stefan Roll, Regionalleiter der REMEX-Region Berlin-Brandenburg
Fortführung der Kiessandgewinnung
Aktuell verfügt der 15 km südlich von Potsdam gelegene Standort noch über ein Sand- und Kiesabgrabungsvolumen von rund 2,2 Mio. t. Die für den Weiterbetrieb des Tagebaus erforderlichen Infrastruktureinrichtungen wurden von REMEX übernommen. Somit können die geförderten Materialien – wie bisher – als primäre Baustoffe an die heimische Baubranche abgegeben werden. Parallel treibt REMEX die von der BZR vorbereitete Genehmigung zur Errichtung und zum Betrieb einer DK-I-Deponie weiter voran. Das dazu notwendige Planfeststellungsverfahren wurde schon vor mehreren Jahren eingeleitet.
Neuausrichtung des Standorts als Deponie
Die Deponie der Klasse 1 ist für die bereits ausgekiesten Tagebauareale geplant, bei deren Nutzung weitläufige Hohlräume entstanden sind. Hier lassen sich Deponiekapazitäten von 2,6 Mio. m³ realisieren. Die momentan noch betriebenen Abbaugebiete mit einbezogen, beläuft sich das potenziell erschließbare Gesamtverfüllvolumen auf rund 5,3 Mio. m³. Bei einer vorgesehenen jährlichen Verfüllmenge von etwa 200.000 t ergibt sich daraus eine Deponielaufzeit von 24 Jahren, die sich zu einem späteren Zeitpunkt auf 48 Jahre erhöhen könnte.
Ressourcenschonung und gelebter Naturschutz
Abgrabungen wie der Tagebau Michendorf sind ideale Standorte für Deponien, denn durch den Abbau von Sand und Kies sind wesentliche Voraussetzungen für den Betrieb einer Deponie gegeben. Hinzu kommt, dass die im Laufe der Zeit entstanden Hohlräume zwingend aufzufüllen sind, um eine Grundlage für die anschließende Rekultivierung zu schaffen. Werden zur Verfüllung anderweitig nicht verwertbare mineralische Abfälle wie Bodenaushub und Bauabfälle genutzt, müssen keine natürlichen Ressourcen in Anspruch genommen werden.
Entsorgungssicherheit für den Großraum Berlin/Brandenburg
In Berlin und Brandenburg fallen pro Jahr rund 8,5 Mio. t Bauabfälle an, gleichzeitig ist der Bestand an geeigneten Deponiekapazitäten knapp. Das Landesamt für Umwelt (LfU) Brandenburg geht davon aus, dass sich Entsorgungssicherheit nur über die Inbetriebnahme neuer Deponieflächen gewährleisten lässt, und hat den Bedarf an neuen Deponien der Klasse 1 bestätigt. Mit der Lage in Potsdam-Mittelmark und in unmittelbarer Nähe zu den Autobahnen 10 und 115 kann die in Michendorf geplante DK-I-Deponie dringend benötigten Deponieraum bereitstellen – zum Vorteil der Bauwirtschaft.
Erfahren Sie auf unserer Regionalseite, wie REMEX die Versorgung mit Rohstoffen und die Entsorgungssicherheit in der Region Berlin-Brandenburg nachhaltig stärkt. remex-potsdam.de